Beschluss des 39. Landesjugendtreffens am 05.04.2024 in Rudolstadt.
Den Studierenden gehören die Hochschulen. Sie stellen einen Großteil der Menschen an diesen dar, haben jedoch mit am wenigsten Einfluss auf das Leben dort. Sei es im Senat, durch Studierendenräte oder in anderen Ausschüssen, in denen Studierende nur einen kleinen Teil ausmachen und daher wenig Einfluss auf wichtige Entscheidungen nehmen können. Der Anteil der Studierenden muss deswegen an den Hochschulen ausreichend Repräsentation finden, auch damit demokratische Mitarbeit in Gremien für Studierende attraktiver wird. Benachteiligungen sind besonders dann gravierend, wenn Studierende neben der Hochschule noch anderweitig verpflichtet sind, etwa durch Kindesbetreuung, Familie oder Lohnarbeit. Im Gegensatz zu den Beschäftigten der Hochschule geht ihr ehrenamtliches Engagement auf Kosten des Studiums, vor allem, wenn zudem noch ein Nebenjob unerlässlich ist. Studentische Beteiligung darf nicht an der sozialen und finanziellen Situation von Studierenden scheitern. Einzelne Regelungen durch Universitäten sind nicht weitreichend genug. Es braucht auf Landesebene grundlegende Veränderungen, um allen Studierenden zu ermöglichen, sich an universitären Gremien zu beteiligen. Die strukturelle Benachteiligung und der Mehraufwand, der mit Engagement in Gremien einhergeht, muss einen angemessenen Ausgleich finden.
Wir fordern daher:
– An jeder Universität eine:n studentische:n Vizepräsident:in, der:die von den Studierenden gewählt wird
– Bei Engagement in einem universitären Gremium bis zu 6 Leistungspunkte (LP)
– Bei Engagement in einem universitären Gremium eine angemessene Aufwandsentschädigung – Studierende sollen in allen Universitären Gremien mindestens 50% der Mitglieder darstellen – Bewerbung von Wahlen und Beteiligungsmöglichkeiten
– Einführung eines partizipativen Budgets für Studierende