UNS GEHÖRT DIE ZUKUNFT! – LEITANTRAG

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 02.11.2024 in Weimar.

Der Landessprecher:innenrat wird damit beauftragt eine neue strategische Ausrichtung des Landesverbands anzustoßen.

Zielstellung soll dabei sein vermehrt kritisch-solidarisch auf die Partei Die Linke Thüringen einzuwirken. Wir unterstützen die Partei gern, jedoch sehen wir es als unser Selbstverständnis auch kritisch auf die Partei einzuwirken, um das notwendige Korrektiv in der politischen Praxis zu sein.

Um dies voranzutreiben setzt sich der Landessprecher:innenrat auf dem kommenden Landesparteitag der Linken Thüringen für eine Änderung der Satzung der Partei ein. In dieser soll die Position der:des jugendpolitische:n Sprecher:in verankert werden, um das Einwirken des Jugendverbands auf die Arbeit der Partei im Landesvorstand dauerhaft zu sichern.

Wenn das Ziel der Parteierneuerung ein ernstzunehmendes sein soll, dann müssen frühzeitig die ent-sprechenden Voraussetzungen dafür geschaffen werden. Die Linksjugend [’solid] Thüringen fühlt des-halb in der Verantwortung auf Landesebene treibender Akteur bei der Parteierneuerung zu sein. Dafür reicht jedoch nicht aus, sich nur in Gremien zu betätigen.

Deshalb macht sich die Linksjugend [’solid] Thüringen verantwortlich dafür „Die Linke Hilft!“ zu unter-stützen. Darüber hinaus setzt sie sich aktiv für die Reformierung des Fonds „Alternative 54“ ein. Der Fond „Alternative 54“ muss als Sozialfond dienen, der auch Privatpersonen und nicht nur Vereinen zugutekommt. Dafür wird eine persönliche Komponente und nicht ein einfaches Online-Formular benötigt. Wir fordern deshalb, dass jener Fond nicht nur mit den Diätenerhöhungen der Abgeordneten finanziert wird, sondern zusätzlich durch einen Teil der Mandatsgehälter oberhalb des bundesweiten Nettodurchschnittlohns in Höhe von aktuell ca. 2850,00 EUR. Deshalb unterstützt der Jugendverband auf dem nächsten Landesparteitag einen entsprechenden Änderungsantrag für die Einrichtung eines Solidfonds, welcher die Reform der „Alternative 54“ beinhaltet.

Sich Fehler eingestehen und daraus lernen

Für eine strategische Neuausrichtung ist es jedoch ebenfalls notwendig sich Fehler einzugestehen. Aus diesem Grund wird der Landessprecher:innenrat damit beauftragt die Arbeit der letzten Jahre zu analysieren und von dieser Analyse ausgehend in Verbindung mit anstehenden Aufgaben, eigene Arbeits-schwerpunkte für die kommenden Monate und Jahre festzusetzen. Jene Arbeitsschwerpunkte sowie ein Plan wie (Plan zur Arbeitsweise und Organisation) und wann (Zeitplan) jene Ziele möglichst erreicht werden sollen, sind dem Landesverband in einem passenden Format zur Kenntnis zu geben. Zur Unterstützung bei dieser Aufgabe sind ehemalige Mitglieder des Landessprecher:innenrats und langjährige Mitglieder dazu angehalten bei diesem Prozess unterstützend und für Rückfragen ansprechbar zu sein.

Jene Analyse soll jedoch nicht nur uns als Jugendverband betreffen, sondern auch die Partei. Deshalb setzt sich die Linksjugend [’solid] Thüringen dafür ein, dass die Thüringer Landespartei hierbei einen ähnlichen Weg wie wir als Jugendverband geht.

Dies darf jedoch nicht nur Mittel zum Zweck sein. Gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung muss auf jeder Ebene zentraler Bestandteil dieser Analyse und des kommenden Wegs sein.

Warum bedarf es einer solchen solidarischen Verbandspraxis?

Wir engagieren uns nicht für uns selbst politisch, sondern um zum einen eine Verbesserung innerhalb der aktuellen ökonomischen Umstände zu erzielen und zum anderen, um perspektivisch vor allem eine neue gesellschaftliche Ordnung aufbauen zu können.

Dafür ist es wichtig langfristig Vertrauen in der Bevölkerung aufzubauen, um einen positiven Bezug zu linker Politik erzeugen zu können. Wir sind die, die für die Interessen der 90 Prozent einstehen. Ebenso muss auf dem Weg zu einer sozialistischen Gesellschaft ein weiterer Schritt sein, Menschen zu verdeutlichen, dass eine Gesellschaft abseits des bestehenden kapitalistischen Systems organisiert werden kann und dass Solidarität die Lebensrealitäten vieler Menschen verbessert.

Darüber hinaus bedarf es einer solidarischen Praxis, da eine solche Gruppen aktiviert und verdeutlicht, dass das eigene Engagement weit über komplexe Diskussionen herausgeht. Deswegen muss es heißen:

Raus aus der Bubble – Linksjugend Hilft!

Was vereinzelt schon angestoßen wurde muss fortgesetzt und konkretisiert werden. Politische Arbeit heißt nicht nur Wahlkampf oder ein kurzfristiges Einwirken in die Partei, sondern zum einen eine tief-gründige strategische Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und zum anderen einen nachhaltigen Ein-fluss auf die Lebensrealitäten von Menschen zu haben. Es ist unerlässlich, dass die Mitglieder der Links-partei und der Linksjugend als unkäufliche und ehrliche Leute von der Bevölkerung wahrgenommen werden.
Was mit Sozialsprechstunden und KüFas (Küche für alle) in der Partei mit „Die Linke Hilft“ begonnen hat, möchten wir als Jugendverband im Rahmen unserer Möglichkeiten fortsetzen.
Wir als Linksjugend [’solid] Thüringen möchten deshalb mit gutem Beispiel vorangehen und die Links-jugend ebenso wie die Partei zu einer Organisation machen, die auch Leute außerhalb der Bubble aktiv anspricht. Aus diesem Grund sind wir dazu angehalten an die Orte zu gehen, wo sich Menschen von der Politik im Stich gelassen fühlen und ein hohes Maß an Resignation herrscht. Dies darf uns jedoch nicht entmutigen, sondern muss unsere Motivation sein.

Deshalb wird der Landessprecher:innenrat damit beauftragt bis zum kommenden Landesjugendtreffen mit allen Basisgruppen ein konkretes Konzept zu entwickeln, wie bei sich vor Ort, aber auch als Landes-verband thüringenweit konkrete Hilfe organisiert werden kann. Beispiele für Hilfsangebote der Links-jugend sind die Organisation von einer Hausaufgabenhilfe an einem Nachmittag in der Woche, eine KüFa (Küche für alle) einmal im Monat, soziale Angebote wie Spieleabende, Familien- und Sommer-feste, gemeinsame Grillabende oder Weihnachtsfeiern. Die Mitglieder der Linksjugend [’solid] Thüringen werden zudem angehalten, sich auch abseits der politischen Arbeit in Vereinen, Gewerkschaften oder ähnlichen gesellschaftlichen Organisationen zu engagieren, dabei jedoch keine Führungspositionen anzuvisieren und den Menschen in den Strukturen ein offenes Ohr zu sein. Was im (Jugend-)Wahlkampf mit unzähligen Aktionen zum Nachtwahlkampf begonnen wurde kann ebenfalls in einem regelmäßigen Turnus wie einmal im Monat, z.B. als Kneipenrunde fortgesetzt werden. Dies dient vor allem dazu mit jungen Men-schen in den Austausch zu kommen, ihnen zuzuhören und neue Ideen für unser politisches Engagement sowie weitere strategische Überlegungen mitzunehmen. Für die Umsetzung eines „Linksjugend Hilft!“-Konzepts ist ein regelmäßiges Angebot von konkreten Hilfsmöglichkeiten notwendig.

Um zu diesem Punkt zu gelangen wird der Landessprecher:innenrat damit beauftragt die zahlreich neu-gegründeten Basisgruppen in die Lage zu versetzen eigenständig zu handeln und zu wachsen. Dies soll u.a. durch die Überreichung einer Handreichung für die neugegründeten Basisgruppen erreicht werden, in der der Ablauf verschiedener Prozesse innerhalb unserer Strukturen kurz und in vereinfachter Sprache thematisiert wird. Dem Landessprecher:innenrat wird nahegelegt, soweit dies möglich ist die vorhandenen Basisgruppen zu besuchen, um die Barriere zwischen dem Landessprecher:innenrat und der Basis abzubauen. Hierbei wird den Basisgruppen und Mitgliedern jedoch gleichermaßen nahegelegt, Mitglieder des
Landessprecher:innenrats direkt für konkrete Termine einzuladen, falls ein Gespräch mit Landessprecher:innenrats-Mitgliedern gewünscht wird.

Gemeinsam kämpfen wir für die 90 Prozent. Denn für unsere Kernthemen der Jugendwahlkampagne zur Bundestagswahl, Wohnen (z.B. Deutsche Wohnen und Co Enteignen) sowie Umverteilung und Frie-den gibt es Mehrheiten in der Bevölkerung. Dem größten Teil der Menschen liegt etwas an einem guten ÖPNV, besseren (Aus-)Bildungsbedingungen und modernen Schulen.

Wir sind die 90 Prozent! Denn wir sind doch die Stärkeren – Uns gehört die Zukunft!

JAHRESPLAN 2025 – LEITANTRAG

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 02.11.2024 in Weimar.

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Das kommende Jahr wird sowohl für unseren Landesverband, als auch für den Bundesverband ein sehr wichtiges. Vor uns liegt die Bundestagswahl am 28. September. Um uns auf diese und weitere entscheidende Aufgaben bestmöglich vorzubereiten, soll uns der folgende Jahresplan, welcher sich am Jahresplan der Linksjugend Bundesebene orientiert, dienen. Wir möchten damit zum einen einen Überblick über die bisher geplanten und anstehenden Veranstaltungen geben, welcher zum anderen als Leitfaden für die Basisgruppen und unseren Landesverband dienen soll. Zielstellung ist dabei, eine möglichst gute Koordination von Veranstaltungen unseres Landesverbands, der Basisgruppen sowie des Bundesverbands zu gewährleisten und Überschneidungen bei Veranstaltungsplanungen bestmöglich zu vermeiden. Diese Einigkeit über einen Zeitplan soll dieser Jahresplan herstellen.

Arbeitsschwerpunkte

Mit unseren Arbeitsschwerpunkten schließen wir uns dem Bundesverband an, wie es bereits der vergangene Bundeskongress beschlossen hat. Dies ist notwendig um eine gute Unterstützung
der Jugendwahlkampagne der Linksjugend zur kommenden Bundestagswahl zu gewährleisten.

Deshalb werden auch wir uns thematisch auf die Schwerpunkte Wohnen und Umverteilung. Dabei werden wir versuchen, dies in Bildungsveranstaltungen des Landesverbands zum Tragen kommen zu lassen. Unterstützend dafür startet bereits im laufenden Jahr der zweite Durchlauf der Train-The-Trainers-Reihe des Bundesverbands, bei welcher gezielt Verbandsmitglieder ausgebildet werden, um kontinuierliche Bildungsarbeit in den Landesverbänden im kommenden Jahr und darüber hinaus zu gewährleisten. Die sogenannte “heiße Phase” des Wahlkampfs wird dabei den Höhepunkt unserer Aktivität im Jahr 2025 bilden. Dies bedeutet nicht, dass wir zuvor oder danach untätig sein werden. Jedoch wird sich unsere Energie noch einmal mehr in diesem Zeitraum bündeln, damit wir gemeinsam erfolgreich für eine starke Linkspartei kämpfen.

Auf Grundlage der Kampagneninhalte und -materialien der Bundesebene werden wir als Landesverband die Jugendwahlkampagne zur Bundestagswahl durchführen.
Wir haben in diesem Jahr schon einmal gezeigt, dass wir als Landesverband einen erfolgreichen Jugendwahlkampf führen können, da wir in der Altersgruppe der 18 – 24-Jährigen bei der Landtagswahl zwar sechs Prozent verloren haben, hingegen die Landespartei insgesamt 18 Prozent der Stimmanteile einbüßen musste. Auch wenn sich dies wie kein Erfolg anfühlt, zeigt es, dass wir als Jugendverband sinnvolle und wirksame Ansätze gegen den aktuellen politischen Trend haben. Diese Ansätze können und werden wir deshalb auch im nächsten Jahr im Bundestagswahlkampf nutzen. Begleitend dazu steigen wir als Landesebene in einen Strategiefindungsprozess ein. Dieser Prozess wird jedoch weit über das kommende Jahr hinausgehen und somit unsere politische Arbeit der nächsten Jahre beeinflussen. Der Leitantrag “Uns gehört die Zukunft!” ist dabei Ausgangspunkt dieses Prozesses. Wir stehen vor der Aufgabe, viele für uns offene Fragen klären zu müssen. Unsere Aktivität im kommenden Jahr wird für dieses Vorhaben eine Fortsetzung der praktischen Grundlage bilden, welche wir bereits in diesem Jahr im Jugendwahlkampf zu schaffen begannen. Unser Ziel muss dabei sein, vor allem abseits von Wahlkämpfen ein ernstzunehmendes Korrektiv der Partei zu sein und gleichzeitig konstanten Aktivismus zu betreiben. Perspektivisch dürfen wir uns nicht der Denkweise von Wahl-zu-Wahl zu denken untergeben, sondern müssen eine nachhaltige Politik betreiben, die den Sozialismus als bessere Alternative zum kapitalistischen System aufzeigt und glaubhaft vermittelt. Für das kommende Jahr wird sich dies jedoch vorerst vor allem im Wahlkampf zeigen.

Um diesen vorzubereiten, wird das folgende Jahr in verschiedene Phasen eingeteilt, in denen es mehre-re Veranstaltungen der Linksjugend Bundesebene geben wird. Dies dient einem einheitlichen Auftreten als Jugendverband.
Neben der Train-The-Trainers-Fortbildung zur Grundlagenbildung im Verband wird es im April eine Landessprecher:innenrats-Bundessprecher:innenrats-Konferenz (Lsp:r-Bsp:r-Konferenz) geben. Dort wird ein geeintes Vorgehen im kommenden Jahr besprochen werden, um eine gute Durchführung der Jugendwahlkampagne in den Landesverbänden zu gewährleisten.

Organisationsentwicklung

Ebenso möchten wir uns als Landesverband auch im nächsten Jahr weiterentwickeln. Um diese Weiterentwicklung voranzutreiben, stecken wir uns klare Ziele, auf welche wir immer zurückkommen können im Sinne der Überprüfbarkeit. Solch eine Entwicklung betrifft jedoch ausdrücklich nicht die Entwicklung eines Gremiums, wie dem Landessprecher:innenrat, sondern den gesamten Landesverband mit allen Strukturen (z.B. Basisgruppen, Basisgruppenrat, eigene Mitgliedschaft, Landesarbeitskreise usw.). Des-halb ist jedes Mitglied dazu angehalten, zur Weiterentwicklung des Verbands beizutragen, auch wenn es in keiner Struktur organisiert ist.
Für diese Weiterentwicklung ist – wie bereits ausgeführt – eine neue strategische Ausrichtung Ziel der kommenden Jahre. Der Landessprecher:innenrat wird damit beauftragt, adäquate Formate zur Beteiligung an dieser Debatte und der Entwicklung einer kohärenten Strategie zu schaffen. Dabei bleibt diese Aufgabe jedoch nicht allein dem Landessprecher:innenrat überlassen, weshalb auch hier explizit an alle Mitglieder appelliert wird, sich an diesem Prozess und dessen Organisation zu beteiligen. Vom Landessprecher:innenrat wird dafür eine Einberufung einer AG Strategie erwogen.
Um erste Ergebnisse zu präsentieren und weiterzuentwickeln, wird es deshalb Basiskonferenzen geben. Die dort erzielten Ergebnisse werden von diesem Punkt aus dann wieder weiterentwickelt. So werden ein andauernder Prozess und eine konstante Arbeit für die kommenden Jahre gewährleistet. Die erste Basiskonferenz wird Ende Juni stattfinden. Das Pendant dazu auf Bundesebene stellen die Regionalkonferenzen sowie die Lsp:r-Bsp:r-Konferenz dar. Ziel ist dabei, einen Raum zum offenen und solidarischen Austausch zu schaffen und diesen in unser praktisches Arbeiten zu integrieren.

Wie nach der Landtagswahl, ist auch nach der Bundestagswahl zu erwarten, dass sich viele neue Personen politisch engagieren möchten und deshalb Mitglied in unserem Verband werden. Um diese Menschen im Herbst nächsten Jahres gut aufzunehmen und einzubinden, wird es vom Bundesverband aus ein Grundlagenseminar im Oktober geben. Unser Landesverband wird im November nächsten Jahres ein Neumitgliedertreffen veranstalten. Dabei soll für Neumitglieder die Möglichkeit geschaffen werden, den eigenen Landesverband, dessen Aufbau und Strukturen kennenzulernen und sich mit anderen Mit-gliedern zu vernetzen.

Politische Bildung

Für das kommende Jahr sind sowohl vom Bundesverband als auch vom Landesverband ein großes Angebot an Bildungsveranstaltungen geplant. Die Linksjugend-Bundesebene fokussiert sich bei ihren Angeboten der politischen Bildung vor allem auf die Jugendwahlkampagne zur Bundestagswahl und zugehörigen Methoden sowie auf deren Kernthemen (Wohnen, Umverteilung, Frieden). Als Landesverband schließen wir uns diesem thematischen Fokus an, lassen uns jedoch die Ausgestaltung zu anderen Themen innerhalb unserer politischen Bildung offen.
Der Bundesverband plant dabei als größtes Angebot der politischen Bildung wieder eine Winterakademie im Februar. Ein weiteres Grundlagenseminar und ein Verbandswochenende, beides jeweils im März. Das Förderwochenende für migrantisierte Personen wird im Mai stattfinden. Bildung, Skillshare und Vernetzung sollen helfen, von Rassismus betroffene Menschen besser zu unterstützen. Im Juni folgt ein Theorie ohne Macker-Seminar. Für Anfang Juli ist ein weiteres Grundlagenseminar geplant, später im Monat folgt die Regionalkonferenz. Zu Beginn des Augusts folgt das Sommercamp, welches der zentrale Ort ist, um für eine Woche zusammenzukommen. Damit verbunden startet die Wahlkampfphase, welche sich bis Ende September erstreckt.

Wie im Jahresplan der Bundesebene vorgesehen wird es in der ersten Jahreshälfte eine noch nicht terminierte Basistour innerhalb unseres Landesverbands durch die frisch ausgebildeten Trainer, der Train-The-Trainers-Reihe geben. Diese dient der Verbreitung der Inhalte der Jugendwahlkampagne, um eine Sprechfähigkeit herzustellen.
Ebenso wird im Frühjahr ein eintägiges Landesjugendtreffen stattfinden. Dort kommen wir als Landes-verband zusammen, um Anträge zu diskutieren und abzustimmen, weitere Wahlen abzuhalten und weitere Diskussionen zu führen. Im Herbst folgt dann ein zweites Landesjugendtreffen, welches ein gesamtes Wochenende umfasst. Dabei werden ebenfalls Anträge abgestimmt, Diskussionen geführt und Wahlen (wie z.B. Wahl des Landessprecher:innerats) stattfinden. Anfang April wird es eine Veranstaltung zur Basisgruppenvernetzung geben. Da sich in diesem und im vergangenen Jahr viele neue Basisgruppen gebildet haben, möchten wir den Austausch und die Vernetzung untereinander gewährleisten. Eine zweite Klausurtagung des Landessprecher:innenrats ist für das erste Wochenende im Mai vorgesehen. Dort wird der amtierende Lsp:r zusammenkommen, um die eigene Arbeitsweise zu reflektieren und die eigene Arbeit der kommenden Monate zu planen.
Ein jährlicher Höhepunkt der politischen Bildung unseres Landesverbands ist das Bildungswochenende. Im kommenden Jahr wird es in Heldrungen, am letzten August-Wochenende, stattfinden. Auch wenn die Veranstaltung in der heißen Wahlkampfzeit liegt, erachten wir den Zeitpunkt als sinnvoll, um zum einen unsere politische Arbeit zu verbessern, uns weiterzubilden und auszutauschen. Zum anderen bietet der Termin die Möglichkeit eine Pause vom Wahlkampf genutzt zu werden, wobei gleichzeitig ein Ort geschaffen wird Ideen entstehen zu lassen und entwickeln zu können.
Zum Ende des Jahres wird eine Fortsetzung der Seminarreihe Theorie ohne Macker auf Landesebene erfolgen. Ein thematischer Schwerpunkt ist diesbezüglich jedoch noch nicht gesetzt.

SILBERLOCKE, TROTZDEM JUNGGEBLIEBEN

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 03.11.2024 in Weimar.

Bodo Ramelow wird zum Ehrenmitglied der Linksjugend Thüringen.
Mit allen Rechten und Pflichten.

Wir möchten aber zu vermerkt wissen, dass wir weiterhin konstruktive Nervensägen bleiben, wann immer wir es in unserem jugendlichen Leichtsinn für nötig erachten!

„DOPPELGLEISIG FÄHRT MAN BESSER“ – POSITION ZU „ZEIT FÜR WAS NEUES“

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 02.11.2024 in Weimar.

Die Linksjugend gestattet und begrüßt Doppelmitgliedschaften in der Organisation, die aus der Bewegung „Zeit für etwas Neues 2024“ hervorgehen wird und in der Linksjugend Thüringen. Der kommende Landessprecher:innenrat wird dazu aufgefordert eine sehr enge Zusammenarbeit auf der Landesebene für die Zukunft auszuloten. Die Begrüßung der Doppelmitgliedschaft entfällt sofort, sofern sich die betreffende Organisation parteinah zu einer anderen Partei als der Linkspartei positioniert.

FÜR EINE KRITISCHE DISTANZ ZU CDU UND BSW

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 02.11.2024 in Weimar.

Die Linksjugend [’solid] Thüringen lehnt eine Koalition oder ähnliche Form der Zusammenarbeit der Linken mit dem BSW sowie der CDU ab. Wir fordern unsere Partei auf, etwaige öffentliche Andeutungen und Angebote für eine schwarz-rot-rote Regierungsmehrheit zu unterlassen und die Koalitionsgespräche der Brombeerkoalition weiter kritisch zu begleiten. Gleichwohl sind wir uns der komplexen und herausfordernden Mehrheitsverhältnisse im Thüringer Landtag bewusst und sehen die Verantwortung der Linken, Gestaltungsmöglichkeiten der AfD weitestgehend zu verhindern, um stattdessen demokratische Mehrheiten zu sichern. Als notwendige Voraussetzung für eine mögliche Zusammenarbeit mit dem Dreierbündnis sehen wir konkrete Vereinbarungen, die dafür sorgen, dass die Regierungskoalition keine Mehrheiten mit der AfD sucht. Die gezielte Zusammenarbeit wird sofort aufgelöst, sobald die Koalition eine einfache Mehrheit mit der AfD beabsichtigt.
Als Jugendverband fordern wir, dass mit dieser Zusammenarbeit zudem konkrete inhaltliche Schwerpunkte einhergehen. So braucht es beispielsweise die Einführung eines 28€-Tickets für Personen unter 28. Weiterhin erwarten wir ein klares Veto unserer Partei gegen sämtliche Kürzungsversuche der nächsten Regierung sowohl im Jugendbereich als auch bei Klimaschutzmaßnahmen sowie dem Erhalt und Ausbau wohnortnaher öffentlicher Verkehrsmittel. Eine Zustimmung zu Vorhaben der Brombeerkoalition darf es nur geben, wenn die auskömmliche Finanzierung von Schulen und Schulsanierungen, Demokratieprojekten und vereinen, Jugendverbänden und Bildungsstätten zugesichert wird.
Viele Jugendliche fühlen sich von der Politik aktuell nicht beachtet und haben reale und materiell begründete Zukunftsängste. Es wäre fatal, wenn die neue Regierung hier nicht liefert und keine Antworten auf diese Fragen findet. Unsere Rolle als Partei liegt für diese Legislatur in der kritisch-konstruktiven Begleitung des Regierungshandelns aus der Opposition heraus. Es darf im Allgemeinen nur Anträgen zugestimmt werden, die unseren und den Werten der Partei Die Linke entsprechen.

AUSTRITTE ERNSTNEHMEN: ANTISEMITISMUS KONSEQUENT BEKÄMPFEN!

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 03.11.2024 in Weimar.

Mit großem Bedauern nehmen wir zur Kenntnis, dass prominente Mitglieder unserer Mutterpartei Die Linke in den letzten Wochen verlassen haben. Allen voran die Abgeordneten aus den Landesverbänden Sachsen-Anhalt und Berlin u.a. Klaus Lederer, Elke Breitenbach, Carsten Schatz, Sebastian Schlüsselburg und Sebastian Scheel.
Die Vorwürfe, welche in den Austrittsschreiben genannt werden, wiegen schwer und sind bedrückend. Umso ernster muss man sie jedoch auch nehmen und sich mit ihnen befassen. Antisemitismus zu verharmlosen und offen israelfeindliche Organisationen zu tolerieren darf nicht die Folge einer vermeintlichen „Einheit und Geschlossenheit“ sein.
Wir sprechen allen, die sich um eine Antisemitismuskritik bemühen, unsere volle Solidarität aus. Des Weiteren plädieren wir dafür, das Gespräch in der Partei zu suchen und für entsprechende Überzeugungen einzustehen.
Deshalb zieht die Linksjugend [’solid] Thüringen folgende Konsequenzen aus den Austritten:
– Die Linksjugend [’solid] Thüringen bildet ihre Mitglieder verstärkt zu dem Themenkomplex Antisemitismus.
– Wir setzen uns im Verband und in der Partei dafür ein, dass eine sachlich-inhaltliche Klärung wichtiger politischer Fragen stattfindet.
– Wir stellen eine Unvereinbarkeit mit den Organisationen ‚Sozialismus von unten‘, ‚Handala Leipzig‘, ‚Jena for Palestine‘, ‚Young Struggle‘ und ‚Zora‘ fest. Wir als Verband unterstützen Bestrebungen, antisemitismuskritische Gegenangebote zu diesen in unseren Basisgruppen zu etablieren, sodass Palästinasolidarität ein Rahmen geboten wird, in dem sich tatsächliche Lösungen entwickeln können. Wir als Linke stehen an der Seite aller Menschen, die Rassismus erfahren und welchen die Lebensgrundlage aufgrund von Kriegen genommen wurde und wird. Wir werden Antisemiten diesen Raum nicht überlassen.

IMMER ZUSAMMEN – NIEMALS ALLEIN!

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 03.11.2024 in Weimar.

Wir brauchen eine bessere Vernetzung in der Basis!
Wir wollen mehr Diskussionsräume und Vernetzungsmöglichkeiten schaffen. Das bedeutet konkret andere Basisgruppen über unsere eigene hinaus zu unterstützen. Von Projekten verschiedener BGs zusammen bis hin zur Unterstützung an Infoständen oder weiteren Veranstaltungen. Wichtig ist uns dabei auch den ländlichen Raum zu stärken und dort mehr Präsenz zu zeigen.
Umsetzung:
– die Basisgruppen besuchen sich untereinander und widmen sich gemeinsamen Projekten
– die Basisgruppen können den Lsp:r einladen ihre Präsenzsitzungen, in Räumlichkeiten die den Basisgruppen zur Verfügung stehen, abzuhalten
– der ländliche Raum soll von Genoss:innen aus städtischer Gegend unterstützt werden und mit den Genoss:innen vorort gemeinsam an Projekten teilnehmen
– Wir schaffen neue Diskussionsräume, indem wir Socializing-Events ebenfalls auf andere Basisgruppen ausweiten
Diese Projekte, Veranstaltungen, etc. sollen in der Linksjugend [’solid] Thüringen-Gruppe kommuniziert werden.

SOCIAL-MEDIA-ARBEIT ZEITGEMÄß GESTALTEN

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 03.11.2024 in Weimar.

Der Lsp:r wird beauftragt eine Arbeitsgruppe „Social-Media“ zu gründen und mit dieser ein neues Social-Media-Konzept zu erstellen, welches auf dem nächsten Landesjugendtreffen vorgestellt wird.
Das Konzept soll beinhalten:
– wie die Wissensweitegabe im Bereich Social-Media gestaltet werden soll
– wie wir unsere Kernthemen als Linksjugend Thüringen nach vorne stellen können und aufzeigen können, was uns von anderen Jugendverbänden unterscheidet
Die Arbeitsgruppe soll dazu dienen, Basismitgliedern die Möglichkeit zu geben, kreative Ideen für Texte, Themen und konkrete Beiträge einzubringen und sich aktiv an der Social-Media-Arbeit zu beteiligen. Die Verantwortung regelmäßiger Posts der Linksjugend Thüringen liegt jedoch weiterhin beim Lsp:r.
Die AG soll jährlich mit dem Lsp:r zusammen Personen festlegen, die auf Social-Media die Linksjugend Thüringen offiziell vertreten, um den Wiedererkennungswert zu steigern.

PARTEIVERKNÜPFUNGEN

Beschluss des 38. Landesjugendtreffens am 03.11.2024 in Weimar.

Die Linksjugend Delegation zum kommenden Parteitag der Partei die Linke soll in der stattfinden Generaldebatte folgende Position einbringen, um so einen innerparteilichen Gedankenantoß zum Überdecken parteiinterner Praktiken zu schaffen.
Im Rahmen eines Redebeitrages soll sich kritisch zur Verknüpfung zwischen Amtsüber-schneidungen bei Funktionen innerhalb der Partei als solche, ihren Mitarbeitenden sowie parlamentarischen Ämtern geäußert werden.
Als Argumentationshilfe können folgende Argumente aus diesem Antrag, frei nach eige-nem Ermessen und im Sinne dieses Antrages ergänzt, eingebracht werden: Die Antragstel-lerin ist dabei bereit, sich diesbezüglich mit der Delegation auszutauschen.
Wir alle wissen wir befinden uns in schwierigen Zeiten, unsere Gesellschaft ist geprägt von Krisen vieler Art. Klimawandel, Hunger, Hass und Gewalt prägen den Alltag vieler Men-schen. Für uns ist klar die Ursache darin liegt in der Existenz des kapitalistischen Systems. Wir sind zur Abschaffung dieses Systems Mitglieder in einer sozialistischen Partei. Doch auch die Partei selbst befindet sich in vielfältigen Krisen und ist so fast in der Bedeu-tungslosigkeit verschwunden. Nur wenn wir diese stark und nachhaltig überwinden können wir für eine solidarisch und gerechte Gesellschaft kämpfen. Dazu brauchen wir als Partei viele verschiedene Erfahrungen und Perspektiven.
Es ist verständlich, dass oft aufgrund von Kompetenzen und Beziehungen sich Ämter in-nerhalb der Partei, ihren Mitarbeitenden und parlamentarischen Gremien überschneiden. Denn wer was kann der hat auch jedes Recht und vielleicht auch jede Pflicht dies im Sinne der Partei zu tun.
Doch all diese Positionen könnten noch wirkmächtiger, im Sinne der Partei als gesell-schaftlicher Akteur sein. Wenn sie mit verschiedenen Leuten besetzt sind.
Um dies zu erreichen sollen alle Mitglieder in Betrachtung ziehen, welche Genoss:innen aufgrund ihrer Fähigkeiten und Kompetenzen am besten für ein Amt, einen Platz in einem Gremium oder eine Stelle geeignet sind. – Nicht welche die besten Beziehungen haben oder schon jahrelang dabei sind.
Neue und junge Genoss:innen sollen im Sinnen der Nachhaltigkeit der Parteientwicklung gestärkt und gefördert werden. Damit sich all die vorhandenen Fähigkeiten und all das vorhandene Wissen innerhalb unserer Partei auf vielen Schultern verteilt statt auf einzel-nen.
Uns als Jugendverband ist wichtig, dass wir diesen Gedanken, besonders in Zeiten der Neuaufstellung der Partei nicht als Kritik formulieren, deswegen fordern wir auch keine offiziellen Reglungen. Wir wollen nur diesen Rahmen nutzen, um dazu zu motivieren auf-grund der ermöglichten neuen Perspektiven, verschiedene Menschen in verschiedene Parteinahe Aufgaben zu geben. Dies kann Arbeit sein, ist aber für eine starke Partei- mit Zukunft, unerlässlich.